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Ziele des Teilvorhabens "ENVILAND – Skalenintegration"
Die geometrische Auflösung von Fernerkundungsdaten ist von der Wahl des jeweiligen Sensors
abhängig. Während die Kantenlänge einer Auflösungszelle bei hochaufgelösten Daten (z.B.
Quickbird) etwa einen Meter beträgt, umfasst ein Bildelement eines Sensors mit geringer geometrischer
Auflösung (z.B. MODIS, MERIS) mehrere Hektar Landoberfläche. Entsprechend verschieden
detailliert sind die in den Bilddaten enthaltenen Informationen.
Hochaufgelöste Daten können Einzelobjekte wie Bäume, Häuser oder infrastrukturelle Einrichtungen
auflösen. Je nach Art und Anordnung der Einzelobjekte ergibt sich eine dem Land Cover entsprechende
Textur. Bei Sensoren mit geringer geometrischer Auflösung liegt die spektrale Information
der genannten einzelnen Objekte als Mischinformation innerhalb eines Bildelements vor
(bei SAR-Daten ergibt sich die Rückstreuung einer Auflösungszelle aus der vektoriellen Addition
der Rückstreuung aller Streuobjekte innerhalb dieser Zelle). Durch die Mischung der Spektralinformation
mehrerer Objekte entstehen neue Mischsignaturen. Die Texturinformation, wie sie bei
hochaufgelösten Fernerkundungsdaten vorhanden ist, steht in dieser Skala nicht zur Verfügung.
Die Zahl und Art der differenzierbaren Land Cover Klassen variiert mit der geometrischen Auflösung
der Fernerkundungsdaten. Die Land Cover Klasse Mischwald beispielsweise ist bei hochaufgelösten
Daten unter Verwendung eines pixelbasierten Klassifikationsansatzes nicht existent. Da
jeder einzelne Baum aufgelöst wird, kommt die klassentypische Mischsignatur aus Nadel- und
Laubbäumen nicht zustande.
Die Wahl der geometrischen Auflösung bestimmt (neben anderen Systemspezifikationen) in einem
entscheidenden Maße die Art- und Tiefe der Informationen eines Fernerkundungsdatensatzes.
Diese Bildinformation wirkt sich auf Qualität und Quantität der Ableitung des Land Covers aus.
Deshalb haben sich für das Teilvorhaben der Skalenintegration die folgenden Ziele herauskristallisiert:
Einfluss der Auflösung der Fernerkundungsdaten auf die Segmentausweisung
Analyse der Skalenabhängigkeit der radiometrischen Bildinformation von Objekten bzw.Objektklassen
(optisch und SAR)
Skalenspezifische Untersuchung der texturgebenden Bildobjekte
Beurteilung der einzelnen Algorithmen zur Ableitung von Bodenbedeckungs- und
Landnutzungsinformationen hinsichtlich ihrer Skalenabhängigkeit unter besonderer Berücksichtigung
der Methoden zur Kombination von optischen und SAR Daten
Erarbeitung des Einflusses der geometrischen Auflösung der Fernerkundungsdaten auf die
Genauigkeit der abgeleiteten Bodenbedeckungsprodukte
Abschätzung des erreichbaren Detaillierungsgrades der Klassifikation auf unterschiedlichen
Maßstabsebenen
Definition der kleinsten kartierbaren Einheit in Anhängigkeit von der geometrischen Auflösungund
Land Cover Klasse
Analyse des Einflusses der geometrischen Auflösung auf die Detektion von Landnutzungsänderungen
Entwicklung und Test eines (nach Möglichkeit) skalen- und sensorunabhängigen
Prozessierungsablaufszur Erfassung von Bodenbedeckungs- und Landnutzungsinformationen
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